LSZ bewahrt den Überblick

Sie sind zuständig für den reibungslosen Ablauf in der Leitstelle der Landessicherheitszentrale (LSZ), die sechs Schichtleiter: Philipp Kusztrich, Barbara Tader, Christian Jäger, Michael Steiger, Michael Piller und Franz Hatzl. Ihr Tätigkeitsfeld reicht von Office-Tätigkeiten bis hin zur Behebung von Themen, die das Tagesgeschäft betreffen. „Ich bin der Verbindungsmann zwischen operativen Bereich und der Führung – die Informationsdrehscheibe“, beschreibt Schichtleiter Philipp Kusztrich stellvertretend für seine KollegInnen seinen Aufgabenbereich.

Fotocredit: Landesmedienservice Burgenland

Die Tätigkeit eines Schichtleiters ist eine vielschichtige, aber immer eine lösungsorientierte. 
In die Zuständigkeit des Schichtleiters fällt der Bereich der Landeswarnzentrale: alle größeren Ereignisse langen bei ihm ein, wie beispielsweise der Schilfbrand in Winden/Breitenbrunn. Der Schichtleiter ist dann für die Weitergabe der Informationen innerhalb des Landes und an die Medien zuständig. „Aus den Informationen, die wir reinbekommen, erstelle ich dann ein Lagebild und leite es an die Regierungsmitglieder, die Landesamtsdirektion und die Bezirkshauptmannschaften weiter“, skizziert Kusztrich die Vorgehensweise. Zusätzlich gibt es dann noch Presseinfos. 
Aber auch die Handhabung der Sturmwarnanlage steht im Verantwortungsbereich des Schichtleiters, bei der er sich auf die Informationen der GeoSphere Austria, ehemals Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, über Windentwicklungen stützt. 
Ein Auge hat er immer auf das Strahlenfrühwarnsystem, auf einem der vielen Monitore in seinem Office. Bei größeren Niederschlägen könnte es zu erhöhten Strahlenwerten kommen. Vor allem im Sommer beobachtet er die Daten zur Ozonbelastung. Gleichzeitig ist der Schichtleiter in der LSZ Krisen- und Katastrophenmanager – vom kleinen Erdbeben bis hin zum Großbrand gehen über seinen Schreibtisch.

Arbeitstag eines Schichtleiters 
In der Früh, wenn alle diensthabenden Mitarbeiter in der Leitstelle sind, gibt es ein kurzes Briefing: Steht heute etwas Besonderes an. Wie sich der Arbeitstag entwickelt, weiß man morgens noch nicht. Alles, was das Tagesgeschehen betrifft, zeichnet der Schichtleiter verantwortlich. 
Philipp Kusztrich selbst versieht seit dem Beginn der Leitstelle der LSZ im Jahr 2009 seinen Dienst. Blickt Philipp Kusztrich an seine Anfänge in der Leitstelle des Roten Kreuzes im Jahr 2003 zurück, kann er es kaum glauben, wie damals gearbeitet wurde: Es gab noch keine Handys oder der Funk war noch nicht gut ausgebaut – der technische Fortschritt der vergangenen Jahre war ein enormer. „Ich bin mit der Technik mitgewachsen“, versichert Kusztrich, der zudem auch mit der Leitstelle mitgewachsen ist – auch er hat klein angefangen und konnte sich zum Schichtleiter hinaufarbeiten. Ständige Fortbildungen sind für ihn eine Selbstverständlichkeit. 
Dass er sich gerade für diesen Beruf entschieden hat, liegt für ihn auf der Hand: „Ich wollte eine sinnstiftende Tätigkeit, wollte Menschen helfen. Ich bin ein Rädchen in der Maschinerie der Leitstelle“, fasst Kusztrich zusammen. Alle Notrufe, außer 133, kommen in die Leitstelle. Es wird Hilfe am Telefon angeboten und die weitere Maschinerie in Gang gesetzt. 
Das Menschliche darf bei keinem der Schichtleiter zu kurz kommen: Sie schauen auf ihre Mitarbeiter, haben diese Probleme – ganz gleich, ob privat oder beruflich – haben sie einen Blick dafür, bieten Gespräche an. Und gibt es einmal einen sehr belastenden Einsatz, wie etwa eine Reanimation per Telefon, schickt er seinen Mitarbeiter in eine Pause oder bietet ihm ein Gespräch an. Und wenn einmal Not am Mann ist, springt er jederzeit ein – das Rüstzeug dafür hat er ja.