Von der Theorie in die Notrufpraxis: Das 3. Praxisanleitersymposium in Bremerhaven (Deutschland) brachte Fachkräfte aus dem gesamten deutschsprachigen Raum zusammen. Auch die Landessicherheitszentrale (LSZ) war mit dabei – vertreten durch Julia Schwital und Michael Huber. Beide konnten wertvolle Impulse für die Ausbildung kommender Generationen von Leitstellenmitarbeiter*innnen mitnehmen.
Seminarablauf
Der Tag begann mit einem interaktiven Workshop unter dem Motto „Workshop gestalten“ – der nicht nur das Thema selbst behandelte, sondern auch gleich praktisch erlebbar machte, wie moderne Didaktik wirken kann. Ziel war es, neue Methoden kennenzulernen, um Inhalte lebendig, zielgerichtet und praxisnah zu vermitteln – ein Aspekt, der auch für die Aus- und Fortbildung innerhalb der Leitstelle zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Im Anschluss folgte ein kompakter Rückblick auf die ersten beiden Veranstaltungen der Symposiumsreihe. Die Entwicklung der Themenschwerpunkte – von klassischen Unterrichtsansätzen bis hin zu innovativen Lernformen – spiegelte den Wandel wider, den auch die LSZ-Mitarbeiter*innen im Leitstellenalltag beobachten.
Der Hauptteil des Tages nahm die Teilnehmenden mit auf eine Reise von aktuellen Forschungsergebnissen hin zu konkreten Wegen in die Praxisanleitung. Besonders spannend war die Diskussion über die Frage: Wie lässt sich evidenzbasierte Ausbildung sinnvoll in die dynamische Realität einer Leitstelle integrieren? Weitere Programmpunkte wie „Lernziele und Unterricht gestalten“ oder „Prüfungen gestalten“ lieferten praxisnahe Tools und Strategien für den Ausbildungsalltag. Dabei wurde deutlich: Eine gute Ausbildung braucht nicht nur Struktur und Zielorientierung, sondern auch pädagogisches Feingefühl.
KI in der Leitstellenausbildung
Ein besonderes Highlight war der Vortrag zum Thema „Künstliche Intelligenz in der Leitstellenausbildung“. Hier wurden Zukunftsszenarien vorgestellt, in denen KI-basierte Simulationen dabei helfen können, realitätsnahe Einsatzsituationen nachzubilden und gezielt Kommunikationsprozesse zu trainieren.
„Gerade der KI-Beitrag hat mir gezeigt, wie viel Potenzial noch ungenutzt ist – wenn wir solche Technologien sinnvoll einsetzen, können wir die Qualität unserer Ausbildung deutlich steigern“, sagte Julia Schwital, Leiterin der Ausbildung in der Leitstelle. „Ich nehme viele Ideen mit, wie wir unsere Lernprozesse moderner und flexibler gestalten können.“ Auch Michael Huber, langjähriger Praxisanleiter der Leitstelle, zog ein positives Fazit: „Für uns in der Leitstelle ist es wichtig, den Spagat zwischen Fachwissen, Stressbewältigung und Kommunikation zu vermitteln. Das Symposium hat gezeigt, dass moderne Didaktik dabei enorm unterstützen kann – vor allem, wenn man die Auszubildenden aktiv einbindet.“
Das Symposium in Bremerhaven hat einmal mehr bewiesen, wie wertvoll der Austausch unter Fachkräften ist. Die vorgestellten Konzepte und Diskussionen liefern wichtige Bausteine für eine zukunftsfähige, praxisnahe Ausbildung im Bereich der Notfallkommunikation – ein Thema, das aktueller nicht sein könnte.