Video - Leitstellenmitarbeiter der LSZ im Portrait

Sehen Sie im Video Eindrücke eines Tages im Dienst der Sicherheit!

Calltaker - professionell am Telefon

Calltaker Bernd Pechhacker
Nerven bewahren, beruhigen und stets freundlich – Eigenschaften, die LSZ-Calltaker Bernd Pechhacker in seiner Person vereint. Wenn er Dienst versieht, bringt ihn nichts so schnell aus der Ruhe. Ganz im Gegenteil. An Extremsituationen geht er professionell und ruhig heran. Für den Beruf des Calltakers muss man stressresistent und multitaskingfähig sein. Vorerfahrung im Rettungs- und Feuerwehrwesen sind natürlich von Vorteil, denn eine eigene Ausbildung zum Calltaker gibt es (leider) nicht. 
Für ihn, der schon über Erfahrungen im Feuerwehr- und Rettungswesen verfügt, ist es quasi sein Traumjob. Vor seinen Bildschirmen stehend, koordiniert er eingehende Anrufe, gibt fachkundige Anleitungen oder schickt den nächsten freien Rettungswagen zu Patienten. Zwischen 600 und 650 Anrufe pro Tag erreichen die Calltaker der Landessicherheitszentrale (LSZ). Dabei geht es um Krankentransporte, ambulante Termine, Gesundheitsberatungen oder Anrufe bei der Feuerwehr oder der Gesundheitsberatung 1450 und 141. „Es melden sich alle möglichen Leute, die Hilfe brauchen. Bei Krankentransporten in Gesundheitseinrichtungen sind es vorwiegend ältere Personen“, berichtet Bernd Pechhacker aus seinem Alltag, einem Alltag, der keinem anderen gleicht.

In Extremsituationen beruhigen 
Sehr viele Anrufe erreichen den Calltaker an den Wochentagen, Sonn- und Feiertage sind da eher ruhig. Da kommen zumeist wirklich nur Notfälle rein. 
Ihm ist vor allem wichtig, dass er die Anrufer, wie er sagt, „runterbringt“. In Extremsituationen kann es da schon mal vorkommen, dass ein aufgeregter Anrufer nicht einmal sagen kann, wo er wohnt. Auch das ist dem langjährigen LSZ-Mitarbeiter schon untergekommen. „In einem solchen Fall ist mir bewusst, dass der Anrufer in einer Extremsituation ist. Ich versuche den Anrufer zu beruhigen. Es gibt auch welche, die sehr nervös sind. Da heißt es Ruhe bewahren. Diese geht dann schnell auf den Anrufer über“, erzählt Bernd Pechhacker aus seinem Arbeitsalltag. Und was ihm im Umgang mit Klienten auch noch wichtig ist, ist der professionell freundliche Umgang. Das spüren die Leute. Unfreundlich war er am Telefon noch nie, auch wenn die Anrufer oft ungehalten sind. Das steckt er einfach mit dem Wissen, dass sich der Anrufer in einer Extremsituation befindet, weg. Genauso, wie er auch seine Arbeit nicht mit nach Hause nimmt. Die tragischen Fälle, die er tagsüber miterlebt, legt er gemeinsam mit seiner Dienstkleidung am LSZ-Ausgang ab. „Das geht nicht, dass man sich zu Hause noch Gedanken über den einen oder anderen Fall macht. Das würde einem psychisch fertig machen. Heimnehmen tu ich mir nix“, stellt er fest.

An einen Einsatz erinnert er sich dennoch gerne: Ein Anruf kam rein, dass eine Frau Bauchschmerzen hat, unerklärliche Bauchschmerzen. Im Laufe des Gespräches stellte sich dann heraus, dass die Frau kurz vor der Geburt war, von der Schwangerschaft nichts wusste. Es ist dann alles glimpflich ausgegangen. 
Dass Bernd Pechhacker den Beruf des Calltakers wählte, liegt daran, dass er immer schon gerne Menschen helfen wollte. Und: „wenn man am Abend das Gefühl hat, geholfen zu haben und dass alles gut funktioniert hat.