Wie wichtig das Zusammenspiel aller Rettungseinheiten und ein breit aufgestelltes Rettungsnetz sind, erfuhr Eleonore Newekla Mitte Juni am eigenen Leib: Als sie auf einem Schutzweg von einem Autofahrer angefahren wird, geht es um Minuten: „Hätten die Rettungskräfte nicht so reibungslos zusammengearbeitet und wären das Rettungsauto und der Notarzthubschrauber nicht so schnell da gewesen, würde ich vielleicht heute nicht mehr leben“, ist die Neufelderin bei ihrem Besuch in der Landessicherheitszentrale Burgenland (LSZ) überzeugt. Ihr und ihrer Mutter war es ein besonderes Anliegen, sich persönlich bei jenen Menschen zu bedanken, deren schnelles und professionelles Handeln ihr das Leben gerettet hat – von den Flugrettern des ÖAMTC über die Sanitäter des Samariterbundes bis hin zu jenem LSZ-Calltaker, der am 13. Juni den Notruf entgegennahm.
Die Rettungskette bewies hier ihre Effizienz: Um 8.37 Uhr ging der Notruf über die 144 in der LSZ ein, und diese alarmierte die Rettungskräfte, die zwei Minuten später bereits unterwegs waren: Um 8.44 traf ein Rettungswagen des Samariterbundes Burgenland am Unfallort ein, und Sanitäter begannen mit der Erstversorgung. Um 8.49 Uhr folgte der in Wr. Neustadt stationierte Notarzthubschrauber Christophorus 18 (C18) der ÖAMTC Flugrettung mit einer spektakulären Landung auf der Leithabrücke zwischen Neufeld und Ebenfurth. Da bereits zu diesem Zeitpunkt der Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma und schwerwiegende Knochenbrüche bestand, organisierte LSZ-Mitarbeiter Stefan Breithofer in enger Abstimmung mit den Rettungskräften ein geeignetes Krankenhausbett. Ohne Verzögerung konnte die Patientin mit dem C18 ins Krankenhaus Wr. Neustadt geflogen werden, wo sie die für ihre Verletzungen am besten geeignete Behandlung erhielt.
LSZ-Leiter Markus Halwax und Leitstellenleiter Mario Promintzer erklären: „Die Aufgabe unserer Mitarbeitenden ist ja nicht nur die Organisation der Rettungskette, sondern auch die Sicherstellung, dass die verunfallten Personen die für sie in der aktuellen Situation am besten geeignete Krankenhausbehandlung bekommen – über die Bundesländergrenzen hinaus. Daher ist der ständige Kontakt mit den Rettungskräften auch während des Einsatzes besonders wichtig, damit jede Patientin und jeder Patient die Behandlung bekommt, die sie oder er braucht.“ Denn der Einsatz des Notarzthubschraubers ermöglicht es, dass medizinische Notfälle möglichst rasch in das geeignetste Krankenhaus kommen, auch wenn es nicht das nächstgelegene ist.
„Die Zusammenarbeit zwischen der Landessicherheitszentrale und den Rettungssanitätern hat reibungslos und beispielhaft funktioniert. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, dass jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter weiß, ungeachtet der Notfallsituation, welche Handlungen gesetzt werden müssen“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil: „Vor allem aber hat sich auch bestätigt, dass die Entscheidung, den Notarzthubschrauber C18 bis zur Fertigstellung des Stützpunktes Nord in Frauenkirchen von Wr. Neustadt aus starten zu lassen, um eine optimale Abdeckung des Nordburgenlandes zu gewährleisten."
„Unsere Hubschrauberbesatzungen stellen sich täglich dem Kampf zwischen Leben und Tod. Es freut uns sehr, dass bei diesem Einsatz der Kampf gewonnen werden konnte. Nur durch das optimale Zusammenspiel der Rettungskette ist das möglich – denn Lebensrettung ist Teamarbeit – beginnend bei der Notrufbearbeitung und Alarmierung der Landessicherheitszentrale Burgenland bis zur gemeinsamen Versorgung von Notfallpatienten mit den bodengebunden Rettungsmitteln“ so Thomas Wagner, leitender Flugretter Christophorus 18, der damals selbst am Notfallort im Einsatz war.
Nach mehreren Operationen und ihrem Krankenhausaufenthalt ist Eleonore Newekla, die bei dem Unfall ein Schädel-Hirn-Trauma, einen Bruch des Beckenrings und zahlreiche weitere Brüche erlitt, auf dem Weg der Besserung und ist überzeugt, dass sie dieses zweite Leben ihren zahlreichen Schutzengeln im Rettungsdienst zu verdanken hat.