Für Susanna Buschauer aus Rauchwart war alles so wie immer. Gegen 5.30 Uhr machte sie sich auf den Weg zu ihrem Tagdienst ins Krankenhaus Oberwart. Doch an diesem Morgen wurde ihr täglicher Anfahrtsweg von einem Auffahrunfall mit mehreren beteiligten Fahrzeugen durchkreuzt. Sie war nicht die erste Person, die zu dem Unfall dazu kam, jedoch die Erste, die wusste, was zu tun ist. „Als Krankenschwester dachte ich immer, dass ich auch bei derartigen Notfällen gleich reagieren werde, wie im Krankenhaus. Aber das kann man nicht miteinander vergleichen. Man hat keine Gerätschaften, keine Hilfsmittel“. Die diplomierte Krankenpflegerin tätigte sofort einen Notruf und wurde so mit LSZ-Mitarbeiterin Gerlinde Adam-Krenn verbunden.
Das Zusammenspiel von Rettungsnetz und Ersthelfern ist lebensrettend
Nachdem der Erstanrufer die falsche Örtlichkeit einmeldete, war man in der LSZ-Leitstelle froh, dass Susanna Buschauer den richtigen Standort beschreiben konnte. Während die bereits alarmierten Einsatzkräfte umkehren und zum tatsächlichen Unfallort fahren mussten, kümmerte sich die Ersthelferin gemeinsam mit Gerlinde Adam-Krenn am Telefon um die drei verletzten Insassen. „Die Ersthelferinnen und Ersthelfer sind unsere Augen. Das Zusammenspiel von uns Mitarbeitern am Notruf und den jeweiligen helfenden Händen vor Ort, ist das um und auf bei der Ersthilfe. Es geht immer um Zeit und je besser das Miteinander funktioniert, um so mehr kann man bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte helfen“, weiß die seit 22 Jahren in der LSZ-Leitstelle tätigen Disponentin aus Jennersdorf aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung zu berichten.
Zwei Telefonstimmen bedanken sich gegenseitig
Für eine Person kam bereits beim Eintreffen von Susanna Buschauer jede Rettung zu spät. Doch im Fahrzeug daneben waren weitere drei Schwerverletzte, die sie gemeinsam mit Gerlinde Adam-Krenn via Telefon erstversorgte. Obwohl die Südburgenländerin einiges aus dem Krankenhaus gewöhnt ist, so hat sie dieser Rettungseinsatz doch sehr beschäftigt. Daher war es ihr auch ein besonderes Anliegen, die „Stimme am Telefon“ Gerlinde…persönlich kennenzulernen und sich bei ihr für ihre Unterstützung zu bedanken. LSZ-Leiter Markus Halwax und Leitstellenleiter Mario Promintzer organisierten daraufhin ein persönliches Treffen: „Eine derartige Zusammenarbeit in einer solch schwierigen Notsituation kann man sich bei jeder Rettungskette nur wünschen. Und es hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, dass jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter weiß, ungeachtet der Notfallsituation, welche Handlungen gesetzt werden müssen. Und wenn man dann auch noch eine Ersthelferin am Telefon hat, die sich führen lässt und die Situation gut beschreiben kann, dann ist schon viel geholfen“, erklärten Markus Halwax und Mario Promintzer, die gleichzeitig auch die Gelegenheit nutzten, auf die Notwendigkeit einer regelmäßigen Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse zu appellieren.