LSZ - So läuft ein Feuerwehreinsatz ab

Fotocredit: Landesmedienservice Burgenland

Wenn es brennt, eine Ausnahmesituation für viele, kann es schon vorkommen, dass einem die Nummer der Feuerwehr nicht einfällt oder gar nicht weiß, an wen man sich wenden soll.

Also, bei Brandgeschehen oder Unfällen immer die Notrufnummer 122 für die Feuerwehr wählen. Wer die Feuerwehrnotrufnummer 122 wählt, landet in der Landessicherheitszentrale (LSZ), bei der alle Notrufe, außer Polizeinotrufe, eingehen. Der Anruf wird vom Feuerwehrdisponenten entgegengenommen, der dann die Rettungskette in Gang setzt.

Sechs Mitarbeiter der Landessicherheitszentrale sind abwechselnd 24 Stunden im Dienst und nehmen sämtliche Notrufe via 122 entgegen und alarmieren die Feuerwehr. Michael Lenzinger ist einer davon und hat an die 16 Einsätze pro Tag zu disponieren – viele davon sind sehr emotionsbehaftet
Aber bevor er die zuständige Feuerwehr alarmieren kann, bedienen sich die Feuerwehrdisponenten strukturierter Fragestellungen. Alle Informationen, die für die Alarmierung notwendig sind, werden so abgefragt. Dabei ist es wichtig, sich vom LSZ-Mitarbeiter durch das Gespräch führen zu lassen.

  • Begonnen wird eine Notrufabfrage immer mit dem Einsatzort, um bei eventuellen Verbindungsabbrüchen zumindest die Örtlichkeit des Hilfeersuchens zu kennen.
  • Abfrage zur Art des Notfalls – falls Personen verletzt wurden, den Zustand der Verletzten. Gemäß diesen Abfragen ergibt sich die einsatztaktische Bewertung, ein sogenanntes Alarmstichwort. Diese sind standardisiert und bestimmen, welche und wie viele Einsatzkräfte im Endeffekt zum Einsatz kommen bzw. ob Spezialkräfte erforderliche sind. Alle diese Informationen werden im Einsatzleitsystem der LSZ erfasst. Sowohl die Einsatzkräfte der Feuerwehr, wie auch alle Rettungsdienste im Burgenland können damit alarmiert werden. Jedes System, mit welchem die Notrufbearbeitung erfolgt, ist digital und vieles läuft im Hintergrund bereits vollständig automatisch und ohne Zutun des Disponenten.
  • Sobald das Notfallgeschehen vollständig erfasst wurde, erhält man Informationen wie man sich weiter zu verhalten hat, während bereits die Feuerwehr alarmiert wird. Das Telefonat verzögert somit nicht die Alarmierung! Innerhalb weniger Minuten sind die burgenländischen Feuerwehren ausgerückt und bleiben während des gesamten Einsatzverlaufes via Digitalfunk an die LSZ angebunden. Es können aus allen Einsatzfahrzeugen und Handfunkgeräten digitale Ausrückmeldungen abgesetzt werden, was den Funkverkehr reduziert und ein noch schnelleres und effizienteres Arbeiten im Einsatzfall ermöglichen.

Wählt man den Notruf werden beispielsweise bei modernen Smartphones bereits automatisch Standorte an das Einsatzleitsystem übermittelt. Zusätzlich startet bei allen Anrufen eine automatische Sprachaufzeichnung. Während des Gesprächs können bereits im Hintergrund die ersten Kräfte alarmiert werden, je nach Einsatzort bzw. Alarmstichwort erfolgt dies mittels Sirene oder stillen Alarmen. 

Die MitarbeiterInnen der Landessicherheitszentrale bedanken sich bei allen burgenländischen Feuerwehren für die stets professionelle Zusammenarbeit.