Die wichtigste Botschaft zuerst: Durch den hohen Automatisierungsgrad der Abläufe in der LSZ wird Hilfe entsendet, unabhängig davon wie lange das Notrufgespräch dauert.
Bei Rettungsnotrufen zählt oft jede Sekunde. AnruferInnen befinden sich in einer Ausnahmesituation, vor allem wenn es um Angehörige geht. Ein Calltaker der LSZ nimmt den Notruf entgegen. „Die Calltaker der LSZ erhalten spezielle Schulungen für den Umgang mit NotruferInnen und wissen um die besondere Situation, sind es doch häufig die schlimmsten Momente im Leben, in denen man den Rettungsnotruf 144 wählt“, betont LSZ-Leitstellenleiter Mario Promintzer. Rettungsnotfälle werden immer von zwei LSZ-MitarbeiterInnen bearbeitet. Am anderen Ende der Leitung sitzt ein ein/eine LSZ-MitarbeiterIn, die sich um das Erfassen des Einsatzortes und das Notfallgeschehen kümmert. Eine/ein zweiter MitarbeiterIn kümmert sich dann um die Entsendung der schnellsteintreffenden Rettungskräfte, während das Notgespräch zu diesem Zeitpunkt noch weiterläuft. Das Gespräch darf keinesfalls durch den Notrufer/die Notruferin beendet werden, da wichtige Hinweise zur Erste Hilfe-Leistung durch den LSZ-Calltaker erfolgen. „Bei vielen Menschen liegt der Erste Hilfe-Kurs doch schon einige Jahre zurück, oder das Wissen ist im Moment des Notfalls nicht abrufbar, und so ist die telefonische Anleitung von Maßnahmen durch die Calltaker eine der wichtigsten Inhalte eines Notrufgespräches, denn Erste Hilfe ist der erste und mitunter wichtigste Teil der Rettungskette“, stellt LSZ-Leiter Markus Halwax fest.
Die Notrufabfrage
- Begonnen wird eine Notrufabfrage immer mit dem Einsatzort, um bei eventuellen Verbindungsabbrüchen zumindest die Örtlichkeit des Hilfeersuchens zu kennen.
- Abfrage zur Art des Notfalls: Wie alt ist die Person? Welche Art von Beschwerden liegt vor? Atmet die Person normal? – eine Anzahl an unterschiedlichen Fragen, zugeschnitten auf das jeweilige Notfallbild, werden im Verlauf des Notrufgespräches gestellt. Aus den Antworten ergibt sich die Notwendigkeit an Anzahl und Art der noch zusätzlich zu entsendenden Rettungskräften. Daher ist es wichtig, dass der/die NotruferIn diese Fragen beantwortet.
- Je nach Art des Notfalls erhält man zum richtigen Zeitpunkt Informationen, welche Erste Hilfe-Maßnahmen zu setzen sind und welche weiteren Schritte erforderlich sind.
- Der/die zweite LSZ-MitarbeiterIn, der/die parallel zum Calltaker arbeitet, kümmert sich in der Zwischenzeit um die Feststellung, welche Einsatzkräfte sich am nähesten zum Notfallort befinden. Alle Rettungsfahrzeuge sind mit GPS-Modulen ausgestattet, zu jedem Notfall findet eine Echtzeit-Routenberechnung statt, die das schnellsteintreffende Rettungsfahrzeug identifiziert. Bei lebensbedrohlichen Notfällen wird zwischen bodengebundenen Notarztmitteln und Hubschraubern berechnet wobei Flugzeit, Start und Landung bzw. Fahrzeit und Art der Straßen sowie weitere Parameter berücksichtigt werden, um den tatsächlich für den vorliegenden Fall schnellsteintreffenden Notarzt zu ermitteln.
Das Burgenland hat durch seine Geographie eine besondere Herausforderung in diesem Bereich. „Durch die verwendeten Systematiken sowie die zwischenzeitliche Erste Hilfe-Anleitung und die oftmalige Zusatzalarmierung von Ärzten in den Gemeinden und Etablierung von First Responder-Systemen durch die Rettungsorganisationen ist gewährleistet, dass trotz unserer ländlichen Struktur zeitgemäße und schnelle Hilfe im Notfall stattfindet“, versichert LSZ-Leiter Halwax.
Im Hintergrund eines jeden Notrufgespräches finden Standortübermittlungen des Anrufers sowie Sprachaufzeichnungen zu jedem Notfallgespräch statt. Bei den Rettungsorganisationen kommen verschiedenste Alarmierungstechnologien zum Einsatz: zum einen TETRA-Funk mit Sprach- und Datenübermittlung sowie digitale Lösungen, wie die LSZ App.
Die MitarbeiterInnen der Landessicherheitszentrale (LSZ) bedanken sich bei allen MitarbeiterInnen der Rettungsorganisationen für die stets professionelle Zusammenarbeit.
Hier finden Sie ein Video zum Rettungseinsatz:
https://vimeo.com/842094708/74a4b8848a?share=copy